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Wurzelnackte Pflanzen

 

So werden wurzelnackte Pflanzen richtig vorbereitet und gepflanzt

 


Von Mitte Oktober bis circa Anfang Mai befinden sich Pflanzen in einer Ruhephase. Nur dann ist es möglich, sie (maschinell) zu roden, die Erde von den Wurzeln abzuschütteln und sie für Pflanzungen zu verwenden. Bei diesen sogenannten wurzelnackten Gehölzen ist es besonders wichtig, die Wurzeln stets feucht zu halten und sie bis zur Pflanzung gegebenenfalls vor Sonne, Frost und Wind zu schützen. Am besten werden sie mit feuchten Tüchern oder Säcken bedeckt oder in einem Pflanzeneinschlag zwischengelagert, bis die Pflanzung erfolgen kann.

Weitere Informationen zum Thema Zwischenlagerung können Sie in unserer Pflanz- und Pflegeanleitung unter 'Zwischenlagerung und Einschlag von Pflanzen' nachlesen.


Wurzelnackte Heckenpflanzen fuer die Pflanzung vorbereitet

1. Vorbereitung der wurzelnackten Pflanzen

Rückschnitt an Wurzel und Holz

Die gelieferten Pflanzen sollten zurückgeschnitten werden. Dabei werden überlange Wurzelteile mit einer scharfen Gartenschere leicht eingekürzt.
Ausnahme: Die Wurzeln des Kirschlorbeers sollten nicht zurückgeschnitten werden!

Auch die oberirdischen Teile der meisten wurzelnackten Pflanzen werden vor oder nach der Pflanzung um ca. 1/3 zurückgestutzt. Eingekürzte Pflanzen wachsen leichter an, holen den eingekürzten Teil sehr schnell wieder auf und sind anschließend wüchsiger.
Ausnahme: Dies gilt nicht für Nadelgehölze!


Wässern

Direkt vor dem Einsetzen werden die Pflanzen mit den Wurzeln für ca. 10 Minuten ins Wasser gestellt oder mindestens kräftig gegossen.
Tipp: Niemals die Pflanzen mit trockenen Wurzeln einpflanzen!

Die Bodenbeschaffenheit 

Pflanzen Sie grundsätzlich nie in nassen Boden. Die Erde sollte lediglich trocken bis feucht und die Bodenstruktur krümelig sein. Falls Sie einen sehr schweren, lehmigen Boden an der Pflanzstelle haben, sollten Sie die Aushuberde des Pflanzloches nicht unverbessert zum Wiedereinfüllen verwenden.


Das Pflanzloch

Graben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch, damit die Pflanzenwurzeln genügend Platz darin finden. Dabei sollte das Loch 1,5-mal so tief und doppelt so breit sein wie die Wurzel lang ist. Die Pflanzen sollten sich in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung möglichst in diesem, mit lockerer Erde gefüllten Bereich ungestört entfalten können. Je schlechter die Erde an der Pflanzstelle ist, umso größer sollte das Pflanzloch sein. Die Sohle und die Seiten des Pflanzloches sollten nicht verdichtet sein, damit bei starken Regengüssen das Wasser nach allen Seiten abfließen kann. Es bildet sich sonst eventuell Staunässe im Pflanzloch, die zum Vermodern und Absterben der wichtigen Feinwurzeln führt. Füllen Sie vor der Pflanzung eine 10 cm dicke Schicht lockerer Erde in das Pflanzloch.

2. Pflanzung der wurzelnackten Pflanzen

Grundlegendes

Die Wurzeln sollten beim Einsetzen möglichst nicht geknickt oder gedreht werden. Halten Sie die wurzelnackte Pflanze gerade in das Pflanzloch hinein, bis die Wurzeln auf dem lockeren Grund leicht aufsitzen. Danach wird die lockere Pflanzerde oder ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost rund um die Pflanzenwurzel gefüllt. Anschließend werden die Pflanzen leicht hochgezogen, so dass der Beginn des Wurzelhalses mit dem Oberboden abschließt. Keinesfalls sollte sie in den Pflanzgraben hineingepresst werden. Drücken Sie die Erde beim Auffüllen also nur leicht an und stellen sich nicht mit Ihrem Körpergewicht darauf. Wenn Sie nach der Pflanzung richtig kräftig einwässern, ist die Erde um die Wurzel herum ausreichend verdichtet.


Startdüngung

Wenn Sie für optimale Bedingungen sorgen möchten oder wenn die Bodenqualität an der Pflanzstelle unzureichend ist, vermischen Sie die Anfüllerde zuvor mit besserer, lockerer Erde, mit einem guten Pflanzsubstrat und/oder altem und gut verrottetem Kompost. Besonders schlechte Erde, wie sie auf verdichteten Baustellen nicht selten angetroffen wird, tauschen Sie am besten gänzlich aus. Keinesfalls geben Sie frischen Stallmist oder Dünger in Wurzelnähe!

Tipp: Zum Neuaustrieb im Frühjahr empfiehlt sich generell eine Düngung mit einem organischen Dünger. Auf der Pflanzscheibe legen Sie evtl. eine Mulchdecke mit beispielsweise Rasenschnitt oder Häcksel in einer ca. 10 cm dicken Schicht aus. Wie Sie richtig mulchen, können Sie in unserem Beitrag 'Mulchen'.

Mit einer Ausbringung von Rindensubstrat, Rindenhäcksel, Holzhäcksel usw. sollten Sie so lange warten, bis die Pflanzen gut angewachsen sind, was mindestens 6 Monate dauert. Es ist nicht auszuschließen, dass von diesen Stoffen noch Gerbsäure austritt, die junge Wurzeln angreifen können. Alles Wichtige hierzu können Sie in unserem Beitrag 'Verwendung von Rinden- oder Holz-Substraten, -Mulch oder –Häcksel' nachlesen.

Angießen und Gießen

Nach der Pflanzung und Düngung müssen die Pflanzen mit reichlich Wasser gut eingeschlämmt werden. Am besten sollte um das aufgefüllte Pflanzloch einen kreisförmigen Gießrand angelegt werden, damit bei späteren Wässerungen das Gießwasser nicht oberirdisch abläuft, sondern konzentriert und langsam in das Pflanzloch einsickern kann. Bei entsprechend trockener Witterung ist ein regelmäßiges Gießen erforderlich, damit der Boden tiefgründig feucht ist und eine gute Wurzelbildung gewährleistet ist.

Strauch im Garten wird mit Wasserschlauch gegossen

Anpfählen

Bäume und auch höhere Sträucher benötigen einen Pfahl oder eine ähnliche Verankerung, damit die feinen, sich neu bildenden Faserwurzeln durch Windbewegungen im oberen Pflanzenbereich nicht gleich wieder abgerissen werden. Der Pfahl steht von der Pflanze aus gesehen in Windrichtung. Am besten verbinden Sie Pflanze und Pfahl mit einem Kokosstrick (keinesfalls mit einer dünnen Schnur!) mit einer sogenannten 8-er-Schlaufe. Den Pfahl bitte tief und stabil in die Erde einschlagen: Pfahl hält Pflanze, nicht umgekehrt!

Zeichnung der Vorgehensweise bei einer Anpfaehlung
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