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Rückschnitt in der kalten Jahreszeit


Die Thematik des jährlichen Rückschnittes ist ein unfassbar weites Feld und jede Gehölzgruppe bedarf einer anderen Vorgehensweise, um die jeweiligen Ansprüche der Pflanze erfüllen zu können. Durch den richtigen Schnitt zur richtigen Zeit kann man nämlich vieles beeinflussen. So ist zum Beispiel der Blütenreichtum, die Dichte einer Hecke oder der Ertrag eines Obstbaums über den Schnitt steuerbar. 

Um hier etwas Klarheit zu schaffen, untergliedert man die wichtigsten Rückschnittmaßnahmen im Frühjahr in folgende Kategorien:

Heckenpflanzen

 

Sommergrüne Formhecken bestehen meist aus Gehölzen, die im Winter ihr Laub zum Großteil abwerfen, z.B. Liguster oder Hainbuche. Der Hauptschnitt erfolgt hier idealerweise in der zweiten Winterhälfte, also von Mitte Januar bis Mitte März. Damit bezweckt man, dass die "schlafenden" Augen einen kräftigen und stark verzweigten Austrieb bilden. Ein leichter Formschnitt wird Ende Juni empfohlen. Zu dieser Zeit legen die Gehölze eine Wachstumspause ein. Im Juli setzt dann die zweite Wachstumsphase ein, die die entstandenen Schnittwunden schnell schließen lässt und die Hecke bekommt kurze Zeit später wieder ein einheitliches und dichtes Erscheinungsbild.

Alle weiteren Heckentypen werden nicht im Frühjahr und mit unterschiedlichen Methoden geschnitten, was ausführlich im Artikel 'Heckenschnitt' in unserer Pflanz- und Pflegeanleitung behandelt wird.

Beerensträucher

 

Um den Ertrag von beispielsweise Johannisbeeren oder Stachelbeeren zu fördern, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um diese auszulichten. Hierbei werden alle überalterten Triebe am Fuß der Pflanze entfernt. Diese erkennt man daran, dass sie in den vergangenen Jahren stark getragen haben, aber kaum Zuwachs hatten oder stark von Flechten besetzt sind.

Wenn man nun diese Ruten entfernt, bekommt der Beerenstrauch den Impuls neue Ruten zu treiben, welche im Folgejahr dann schon beginnen, gute Erträge zu liefern. Ein weiterer Vorteil einer ausgelichteten Pflanze ist die höhere Sonneneinstrahlung ins Innere des Strauches, wodurch unser Beerenobst wesentlich süßer, aromatischer und weniger pilzanfällig wird. Grundsätzlich gilt hier, besser zu viel schneiden als zu wenig.

Gesondert betrachten muss man Brom- und Himbeeren, die bis auf wenige Ausnahmen (Herbsthimbeeren oder am einjährigen Holz tragende Brombeeren) am zweijährigen Holz tragen. Wenn die jeweilige Rute im zweiten Jahr getragen hat, kann man diese somit am Ansatz völlig entfernen, da dieser Trieb im kommenden Frühjahr nicht mehr treiben wird. Erkennen kann man die abgetragenen Ruten an der strohartigen Textur des Triebes, welcher abgestorben und fahl erscheint.

Sommerblühende Ziersträucher

 

Die Gruppe der sommerblühenden Ziersträucher soll locker und kräftig wachsen und uns dabei mit einer Fülle an Blüten beschenken. Aus diesem Grund werden diese nicht in eine bestimmte Form geschnitten, sondern diese werden wirklich sehr kräftig um mindestens zwei Drittel der Gesamthöhe gekürzt. Durch diesen sehr rabiaten Schnitt werden die Pflanzen stark angeregt, einjährige Ruten zu bilden, welche bei dieser Gehölzgruppe wesentlich besser blühen als mehrjährige Triebe.

Bei diesem Vorgehen darf man nicht zaghaft sein. Durch starke Verluste an Volumen und Astmasse werden wir in Zukunft reich belohnt werden. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Gruppe zählen Sommerflieder, Rispenhortensien, Hibiskus und Bartblume.

Kernobst

 

Ob nun Busch-, Halb- oder Hochstamm: in der kalten Jahreszeit wird das Kernobst geschnitten. Bei den jährlichen Pflegemaßnahmen unserer Obstbäume, wie Apfel, Birne und Quitte gibt es einiges, das beachtet werden muss, um in der bevorstehenden Erntezeit und auch auf lange Sicht die optimalen Ergebnisse erzielen zu können. 

Indem man die sogenannten Wasserruten entfernt, werden diese Gehölze dazu angeregt, langsam gewachsenes Fruchtholz auszubilden, an dem sich eine Vielzahl von Blüten bildet, welche folglich auch einen reichen Ertrag ausbilden können. Alle einjährigen Triebe, die im Vorjahr steil herangewachsen sind, ins Kroneninnere ragen oder nach unten hängen, werden am Ansatz mit einer scharfen Astschere ausgeschnitten.

Nachdem der Baum nun etwas leerer geworden ist, kann man noch den generellen Aufbau der Krone korrigieren, wobei man auf einen luftigen und pyramidal zulaufenden Aufbau achtet. Auch ist der richtige Schnitt ausschlaggebend dafür, wie sich ein Baum im Alter entwickeln und einen gesunden Aufbau erhalten wird.

Steinobst wird direkt nach der Ernte zurückgeschnitten.

Unabhängig von der Herangehensweise ist auch das passende Werkzeug elementar wichtig. Nur wenn man saubere Schnitte durchführt, können diese schnell und sauber abheilen! Wer hier nicht mit ausreichend Sorgfalt vorgeht, riskiert Wundherde, die lange nicht verheilen können und eine Eintrittspforte für Schädlinge, Pilz und Wasser bieten, die einen Obstbaum auf lange Sicht nachhaltig schädigen. Die passenden Scheren und Sägen haben wir natürlich in unserem Sortiment, damit für jedes Vorhaben das passende Werkzeugt verwendet werden kann.

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