Winterschutz
Der Winter steht vor der Tür. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und im Garten werden nur noch die nötigsten Arbeiten erledigt. Ein jeder ist froh wenn man sich ins Haus zurück ziehen und die Kälte aussperren kann. Mit einer Tasse Tee vor dem Kamin lassen sich Herbst und Winter schließlich doch ganz gut ertragen. Doch was ist mit denjenigen, denen diese wohlige Wärme verwehrt bleibt? Die Wind, Wetter und Kälte tagtäglich ausgesetzt sind. Man sagt schließlich nicht um sonst, dass man bei diesem Wetter nicht einmal den Hund vor die Tür setzt.
Unsere geliebten Gartenpflanzen haben gar keine andere Wahl. Das ganze Gartenjahr über haben wir sie gehegt und gepflegt. Haben gedüngt, geschnitten und uns an ihrer Pracht erfreut. Doch was wird im Winter aus ihnen? Können wir ihnen helfen, besser mit der Kälte klar zu kommen?
Im Folgenden möchten wir Ihnen eine Übersicht über die Maßnahmen zum Winterschutz aufzeigen und Ihnen einige Tipps mit auf den Weg geben.
Vorab unterscheiden wir in die verschiedenen Hauptgruppen von Gartenpflanzen, die für dieses Thema besonders bedeutend sind. Gräser und Stauden, Gehölze, Ziersträucher und Rosen, immergrüne Pflanzen, Blumenzwiebeln, Wasserpflanzen und mediterrane Pflanzen.
Gräser und Stauden
Immer wieder stellt sich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist. Gleich im Herbst oder doch erst im Frühjahr? Hier möchten wir es Ihnen möglichst anschaulich erklären, damit Sie sich diese Frage nie mehr zu stellen brauchen.
Im Herbst sind die meisten Stauden verblüht. Übrig bleiben oft nur braune Stängel. Auf den ersten Blick wenig dekorativ. Besonders denen, die einen sehr gepflegten Garten besitzen, kann so etwas schnell ein Dorn im Auge sein. Sie sind es dann, die besonders schnell zur Schere greifen, um die alte Ordnung wieder herzustellen. Nun kommt der Winter. Die Stauden und Gräser wurden ordentlich bis kurz über dem Boden zurückgeschnitten, nur wenige Zentimeter der Pflanze sind noch zu erkennen. Der Frost setzt ein und legt sich über die heiß geliebten, akkurat gestutzten Pflanzen oder besser das, was noch von Ihnen übrig ist. Durch die Kälte friert ein weiteres Stück der Pflanzen zurück, im schlimmsten Fall bis in die Wurzel hinein. Im Frühjahr, wenn alles wieder zu neuem Leben erwacht, regt sich nichts mehr bei Ihren Stauden und Gräsern. Sie treiben nicht wieder aus, da die Wurzel, das Herz der Pflanze, erfroren ist.
Zugegeben, hierbei handelt es sich um das Horror-Szenario eines jeden Gartenbesitzers, doch bei einem kalten Winter kann genau das passieren. Merken Sie sich daher: Der Frost kann als natürlicher Rückschnitt für Pflanzen betrachtet werden. Greifen Sie bereits im späten Herbst beherzt zur Schere, bleibt dem Frost nichts mehr zum 'schneiden' (zumindest oberirdisch) und er greift die Wurzel an.
Anstatt sich an den braun gewordenen Stängeln zu stören, sollten Sie daher lieber versuchen die guten Seiten daran zu sehen:
1. Im Herbst im Garten zu arbeiten, macht ohnehin nur wenig Spaß, da hat der Gartenbesitzer mit dem Rechen des Laubes genug zu tun. Seien Sie daher froh, dass Ihnen die Arbeit mit dem Rückschnitt erspart bleibt.
2. Der Schnee bedeckt die kahlen Reste der Stauden und Gräser. Mit der weißen Schicht überzogen und Eiskristallen gespickt, wirken diese sehr viel hübscher. Sie werden Teil Ihres ganz persönlichen Winter-Wunderlands.
3. Wenn Sie nun wissen, welche Auswirkungen ein zu zeitiger Rückschnitt haben kann, werden Sie Ihren Pflanzen zuliebe sicher ohnehin nicht mehr auf einen Schnitt im Herbst bestehen.
Unser Tipp: Besonders für die schönen, hohen Gräser kann die Schneelast schnell zu schwer werden. Sie brechen auseinander und werden auf den Boden gedrückt. Um dies zu vermeiden, empfehlen wir die Gräser über den Winter mit einer Jutekordel oder anderem Bindematerial zusammen zu schnüren. Dies hat nicht nur einen dekorativen Aspekt, sondern dient auch der Isolierung des Wurzelraums.
Sommergrüne Gehölze, Ziersträucher und Rosen
Unsere heimischen Gehölze sind meistens recht unkompliziert und kommen mit den Temperaturen im Winter sehr gut zurecht. Doch sind wir in unseren Gärten auch immer offen für neues. Pflanzen aus südlichen Ländern, die zwar frosthart sind, benötigen doch hin und wieder auch ein wenig Hilfe. Für alle stammbildenden Gehölze empfehlen wir den Baumanstrich von Neudorff. Dieser reflektiert die starke Wintersonne und sorgt dafür, dass die Rinde nicht von Frostrissen zerfurcht wird. Dieser Baumanstrich ist rein biologisch und kann bedenkenlos für jeden Baum genutzt werden. Besonders wichtig ist die Anwendung bei jungen Obstbäumen, vielen Ahorn-Arten und Zierkirschen. Im Frühjahr zersetzt sich der auf Kalk basierende Anstrich nach und nach. Alternativ kann der Stamm auch mit Jutestreifen umwickelt werden. Dies hat nahezu denselben Effekt.
Ziersträucher kommen mit der winterlichen Staunässe nicht gut zurecht. Hier sollten Sie schon bei der Pflanzung auf einen humosen, gut durchlässigen Boden achten. Zudem hilft das Ausbringen eines Abdeckmaterials und das Auslegen von Reisig.
Ebenso wie bei den Ziersträuchern verhält es sich auch bei Rosen. Zudem sollten diese am Wurzelhals, dort wo sich die Veredlungsstelle befindet, leicht mit Erde angehäufelt werden. Bei Stammrosen, bei denen sich die Veredlungsstelle unterhalb der Krone befindet, sollten Sie die Krone samt Veredlungsstelle mit einer Vlieshaube bedecken, um sie zu schützen. Diese Winterschutz-Maßnahme sollten Sie bei allen Zierstämmchen vornehmen.
Immergrüne Pflanzen
Immergrüne Pflanzen sind im Winter eine besonders große Risikogruppe. Durch ihr grünes, teils sehr großes Laub neigen diese Pflanzen dazu im Winter sehr schnell zu vertrocknen. Dies liegt daran, dass immergüne Pflanzen, im Gegensatz zu den laubabwerfenden Gehölzen, auch über den Winter Photosynthese betreiben und Wasser über die Blätter verdunstet. Alles schön und gut, solange der Wasser-Nachschub gewährleitet ist. Ist der Boden und das Wasser, das sich darin befindet, jedoch erst einmal gefroren, hat unsere immergrüne Pflanze leider keine Möglichkeit mehr mit ihren Wurzeln Wasser aus dem Boden zu entziehen. Da die Verdunstung durch die Blätter jedoch nicht nachlässt kommt es im Winter regelmäßig zu Trockenschäden. Um vorab dagegen vorzugehen, raten wir eine dicke Mulchschicht um den Wurzelraum herum auszubringen. Greifen Sie hierbei jedoch bitte nicht auf gewöhnlichen Rindenmulch zurück. Dieser schadet der Pflanze mehr als dass er nützt. Wir empfehlen die Multi-Abdeckfaser von gala protect. Außerdem sehr wichtig, gießen nicht vergessen! Auch wenn es im Winter befremdlich klingt, Pflanzen gießen zu müssen, möchten wir Ihnen diesen Rat geben. Besonders Jungpflanzen benötigen im Winter relativ viel Wasser. Achten Sie speziell auf die Thuja. Aus ihr wird schnell eine sehr unkomplizierte und robuste Heckenpflanze heranwachsen, doch im Jungpflanzenstadium benötigt sie von Zeit zu Zeit ihre Unterstützung.
Unser Tipp: Nehmen Sie zum Gießen im Winter stets lauwarmes Wasser. Dieses gelangt besser an die Wurzeln und gefriert nicht sofort.
Blumenzwiebeln
Besonders die sommerblühenden Blumenzwiebeln, wie Begonie, Gladiole und Dahlie sind nicht gänzlich winterhart. Sie sollten im Herbst aus dem Boden genommen und über den Winter eingelagert werden. Hierzu eignen sich mit Papier ausgelegte Kisten oder Jutesäcke. Lagern Sie die Zwiebeln möglichst kühl (aber frostfrei) und dunkel. Die Frühjahrsblüher sind komplett unempfindlich was den Frost betrifft. Nicht umsonst kommen sie erst zwischen Ende August und Oktober in den Boden.
Wasserpflanzen
Nicht alle Wasserpflanzen sind winterhart. Einige von Ihnen bevorzugen gar eine Überwinterung im warmen Haus. Hierzu zählen vor allem Seerosen, mit Ausnahme der heimischen Sorten, der Teichmummel und der Seekanne. Seerosen müssen schon recht früh, sobald die Temperatur unter 10°C fällt, aus dem Teich entnommen werden. Vor Ihrem Umzug ins Winterquartier sollten Sie die Schwimmpflanze auf wenige Zentimeter zurück schneiden. Für die Überwinterung werden die Pflanzen in einem Eimer im Haus hell und frostfrei gelagert. Andere, heimische Sumpf- und Wasserpflanzen wie der Rohrkolben, der Tannenwedel und Schwertlilie können Sie bedenkenlos im Teich belassen.
Mediterrane Pflanzen
Wie ihr Name bereits verrät, stammen unsere mediterranen Pflanzen aus südlichem Gefilde und sind Winter wie die unseren nicht gewöhnt. Daher sollten sie auch nicht im Freien überwintert werden. Eigentlich... Oftmals gibt es jedoch gar keine andere Möglichkeit. Wer eine kleine Wohnung hat, kann nicht alle Terrassenpflanzen zu sich ins Haus holen. Glücklicherweise gibt es hierfür eine Lösung. Für mediterrane Gehölze gibt es das Florino Wintergewächshaus, das optimal isoliert. Dank der unterschiedlichen Größen können Sie beliebig viele Pflanzen einstellen. Zusätzlichen Schutz können Sie durch ein Heizkabel erzielen. Zu den mediterranen Pflanzen zählen beispielsweise der Oleander, die Bougainvillea und Palmenarten. Doch was tun, mit besonders großen mediterranen Gehölzen, die im Florino keinen Platz finden? Mit hoch gewachsenen, wertvollen Olivenbäumen beispielsweise? Auch hier gibt es eine Lösung. Eine besonders gut isolierende, übergroße Schutzhülle, die die ganze Pflanze einhüllt. So gut vorbereitet kann der Winter kommen.
Pflanzungen im Kübel
Die Pflanzung in einen Kübel oder direkt in den Boden beeinflusst die Pflege der Pflanze sehr stark. Wurde eine Pflanze direkt in den Boden gepflanzt, erweist sie sich als wesentlich robuster. Nicht nur was den Winterschutz betrifft. Gehölze im Boden müssen sehr viel weniger gegossen und gedüngt werden. Ihre Wurzeln haben deutlich mehr Möglichkeiten, an Nährstoffe und Wasser zu gelangen. Wer keinen Garten hat oder gezielt einen ausgewählten Bereich mit bepflanzten Kübeln gestalten möchte, der muss sich etwas mehr um seine Pflanzen bemühen. Regelmäßiges Gießen und Düngen ist hier ein Muss. Auch was den Winterschutz betrifft, ist es mit den Pflanzen im Boden sehr viel einfacher. Doch wer seine Pflänzchen liebt, der wird diesen Mehraufwand sicher gerne in Kauf nehmen. Bei Pflanzen im Kübel steht speziell der Wurzelraum im Fokus. Auf Grund des teils sehr beschränkten Erdreichs ist die Gefahr groß, dass der komplette Kübel durchfriert. Dies gilt es zu verhindern. Bestenfalls wird bereits bei der Pflanzung auf einen großen Topf geachtet. Doch Topfgröße hin oder her, Vorsichtsmaßnahmen sind immer zu treffen. Wickeln Sie den Pflanztopf in Isoliermaterial, wie Luftpolsterfolie ein und umhüllen Sie diese anschließend mit Jute. Die Jute hält alles zusammen und hat darüber hinaus noch einen dekorativen Aspekt. Je nach Geschmack ist das Jutetuch in unterschiedlichen Ausführungen und Designs bei uns erhältlich. Wer kein Freund der Jute ist, für den bieten wir auch noch andere Alternativen, wie Matten in Weidenast- und Holzoptik an. Für kleinere Töpfe gibt es alternativ auch vorgefertigte Topf-Überzüge und Isolierscheiben. Wer den Winter dekorativ nutzen möchte, der findet in unserem Sortiment zahlreiche Vlieshauben in unterschiedlichen stylischen und lustigen Designs.