Himbeeren - Pflanzung, Pflege und Besonderheiten
Himbeeren gehören zu unseren geschmackvollsten Gartenfrüchten. Sie richtig zu kultivieren und regelmäßig gute Ernten zu erzielen, ist jedoch nicht ganz so problemfrei möglich. Himbeeren aus eigenem Anbau machen nur dann Freude, wenn man sich etwas näher mit dieser Kultur befasst.
Besonderheiten
1.) Himbeeren sind grundsätzlich, ganz besonders aber unmittelbar nach der Pflanzung, sehr anfällig gegen Wurzelpilze. Diese entstehen bevorzugt bei Nässe. Wenn eine frisch gepflanzte Himbeere also lahmt und später ausfällt, dann hatte sie es in den meisten Fällen zu nass und nicht zu trocken! Deshalb beachten Sie bitte die nachfolgenden Hinweise, die wir zur Abwehr von Wurzelpilzen und zur Vermeidung zur Staunässe geben.
2.) Himbeeren werden in zwei Gruppen untergliedert: Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren. Die Sommerhimbeeren tragen in der Regel nur ein Mal im Jahr. Die abgeernteten Ruten werden nach der Ernte zurückgeschnitten. Die Herbsthimbeeren dagegen fruchten an ihren Ertragsruten meist noch ein zweites Mal – jedoch mit weniger und kleineren Früchten. Man lässt deshalb die Ertragsruten nach der ersten Ernte stehen und schneidet sie erst im Winter zurück.
Pflanzfläche
Himbeeren lieben möglichst tiefgründige und vor allem humose Böden und eine ausgeglichene Wasserversorgung. Es sollte weder dauerhaft zu trocken, noch zu nass sein. Besonders anfällig sind sie gegen Staunässe (Wurzelpilze! Siehe oben). Auf der Pflanzfläche soll es ausreichend Licht und Sonne geben – Himbeeren sind keine Schattenpflanzen!
Pflanzung
Himbeeren sind Selbstbefruchter und benötigen keine Befruchtersorte. Wenn Sie ein Himbeerbeet anlegen wollen, dann wählen Sie bitte einen Abstand der Reihen von ca. 1,25 m und in der Reihe 0,50 m. Himbeeren in Töpfen sind zwar ganzjährig pflanzbar, die beste Pflanzzeit jedoch ist von Mitte August bis Mitte Oktober. Achten Sie darauf, dass die Erde seitlich und auch unterhalb des Pflanzlochs gelockert und keinesfalls verdichtet ist. Pflanzen Sie immer mit feuchter Wurzel. Dazu stellt man die Ruten 2 Stunden mit ihren Wurzeln in Wasser. Pflanzen Sie zur Vermeidung von Staunässe auf keinen Fall tief – eher hoch. Dies bedeutet, dass der Pflanztopf etwas über das gewachsene Erdreich hinausragt und dann angehäufelt wird. Die Himbeerpflanzen stehen dann wie auf einem kleinen Hügel oder Wall. Gießen Sie nach der Pflanzung nur ein Mal kräftig, damit sich die aufgebrachte Erde um die Wurzel schließt. Danach halten Sie die Erde nur feucht – keinesfalls dauerhaft nass.
Die Ursache für ein Absterben von neu verpflanzten Himbeerpflanzen findet man nicht selten in Staunässe - besonders in schweren und verdichteten Böden und wenn auf die Pflanzung eine feucht-kühle Witterung folgt oder wenn Sie Ihre Himbeeren zu stark gießen. Dann können nämlich die jungen Feinwurzeln verfaulen.
Pflege
Stützen Sie die langen Ruten Ihrer Himbeeren mit einem Gerüst. Lockern Sie die Erde um die Himbeeren regelmäßig. Dabei entfernen Sie auch eine Konkurrenzvegetation und Unkraut. In der Reihe sollen sich pro laufendem Meter nicht mehr als 7 - 10 Ruten entwickeln. Von den überzähligen Ruten werden die schwächeren möglichst früh direkt über dem Boden abgeschnitten. Wenn Ruten für ihr Gerüst zu lang werden, können Sie diese jederzeit zurückschneiden.
Rückschnitt der Himbeerruten
Um die Entscheidung für den korrekten Rückschnitt zu treffen, sollten Sie zuerst prüfen, ob es Herbst- oder Sommerhimbeeren sind, die Sie zurückschneiden wollen. Weshalb?
Sommerhimbeeren tragen ihre Früchte bis etwa Mitte Juli an den 2-jährigen Trieben, also an den Ruten, die sich schon im letzten Jahr gebildet haben. Deshalb dürfen die im letzten Jahr gewachsenen Ruten erst nach der Ernte geschnitten werden. Die sich neu bildenden Ruten bleiben dagegen für die nächstjährige Ernte stehen.
Herbsthimbeeren dagegen bilden ihre Haupternte etwas später am 1-jährigen Trieb, also an der Rute, die sich im Frühling des Erntejahres gebildet hat. Diese Triebe können nach der Ernte entfernt werden - müssen aber nicht! Die Herbsthimbeere hat die Eigenschaft, an diesen Trieben im nächsten Spätfrühling nochmals eine kleine Ernte anzusetzen. Dies hat aber zur Folge, dass die Haupternte an den neuen Trieben etwas schwächer ausfällt. Sie müssen sich also beim Rückschnitt entscheiden, ob Sie bei der Herbsthimbeere eine Ernte oder zwei Ernten wünschen. Je nachdem lassen Sie die Ruten stehen oder nicht.
Die Ertragsruten von Sommerhimbeeren werden unmittelbar nach der Aberntung entfernt. Bei Herbsthimbeeren erfolgt ein kompletter Rückschnitt in den Wintermonaten.
Himbeeren beginnen in ihrer Ertragsleistung bereits nach 5 – 10 Jahren (je nach Sorte) deutlich abzubauen. Dann müssen sie durch neue Kulturpflanzen ersetzt werden. Keinesfalls Ableger oder Stecklinge von der Mutterpflanze verwenden, denn damit wird die Ertragsschwäche weitergegeben.
Düngung
Himbeeren haben bescheidene Düngeransprüche. Der Dünger sollte allerdings chloridfrei sein. Es werden im April zur Ertragssicherung und im Juni/Juli für den Knospenansatz des Folgejahres jeweils ca. 50 g Volldünger je m² gegeben.