Clematis - Pflanzung und Pflege
Die Familie der Clematisarten hat eine Eigenschaft gemeinsam: Alle Arten und Sorten benötigen überdurchschnittlich viel Sonne, viel Wasser und viel Nahrung (Düngung), wenn sie sich zu ihrer vollen Schönheit entfalten sollen. Gleichzeitig vertragen aber die Wurzeln keine Staunässe und die Erde im Wurzelbereich sollte beschattet sein!
Gut ernährte Clematis erfreuen aber das Herz von Gartenfreunden wie nahezu keine andere Pflanzenart! Eine nicht enden wollende üppige Blütenbracht von unterschiedlichsten Sorten in unendlich vielen Farbnuancen leuchtet über den gesamten Sommer an Pergolen, Zäunen, Rankgerüsten, usw.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es heute weltweit ein Heer von begeisterten Clematis-Sammlern gibt, die ständig auf der Suche nach neuen Sorten sind.
Pflanzung
1.) Das Pflanzloch sollte ca. 30 - 40 cm Durchmesser haben und mindestens ebenso tief sein.
2.) Bei schwerem, lehmigem und gering Wasser durchlässigem Boden füllen Sie in den Boden des Pflanzloches eine mind. 10 cm hohe Drainageschicht aus Kieseln, Schotter oder Sand ein. Die Anfüllerde sollte dann ebenfalls mit Pflanzsubstrat und Sand verbessert werden.
3.) Bei sandigen Böden verwenden Sie zur Verbesserung der Anfüllerde Humus oder guten Kompost.
4.) Die ausgetopfte Clematis pflanzen Sie bitte so tief ein, dass der Wurzelballen noch ca. 10 cm mit Anfüllerde bedeckt ist.
5.) Die Anfüllerde nach der Pflanzung gut angießen. Danach den Standort über einen längeren Zeitraum mäßig feucht halten, dabei jedoch Staunässe vermeiden.
6.) Falls die Pflanzung im Frühling erfolgt, wurde die Pflanze wahrscheinlich mit trockenen Triebteilen geliefert, weil die Triebe über den Winter zurück trocknen. Schneiden Sie diese trockenen Teile ab. Die Clematispflanze wird sich aus der Wurzel und dem Wurzelhals schnell neu entwickeln.
7.) Wenn Sie Ihre Clematis zu einer Zeit pflanzen, in der sie bereits neu ausgetrieben hat, so vermeiden Sie bei der Pflanzung bitte unbedingt, den mittleren Haupttrieb zu knicken. Diese Beeinträchtigung wird heute von vielen Clematis-Spezialisten als Hauptursache für das Auftreten der gefürchteten Clematis-Welke gesehen.
Rückschnitt
Clematis verlangen mit gewisser Regelmäßigkeit nach einem kräftigen Rückschnitt, weil sie sonst im unteren Bereich verkahlen. Wenn Sie jedoch kein Blütejahr versäumen wollen, sollten Sie folgende Regeln beachten:
1.) Früh blühende Clematis
Im Unterschied zu den spät blühenden Clematis-Sorten bilden sich bei den Frühblühern die Blüten an den letztjährigen Trieben. Daher schneiden Sie diese Kategorie bitte mit sehr viel Bedacht zurück. Falls ein starker Rückschnitt erforderlich ist, um die Pflanze zu verjüngen oder zu einer höheren Triebzahl zu kommen, so sollte dies nur unmittelbar nach der Blüte (Juli) geschehen, damit sich noch im selben Jahr genügend Triebe für die nächstjährige Blüte bilden können. Nach dem Winter sollte nur ein vorsichtiger Rückschnitt zum Entfernen von abgestorbenen Trieben oder Triebteilen geschehen, wenn Sie in diesem Jahr noch eine schöne Blüte an den Pflanzen sehen möchten.
2.) Spät blühende Clematis
Anders als bei den früh blühenden Clematis-Sorten bilden sich bei den späten Blühern die Blüten an den neuen Trieben diesen Jahres. Für diese Kategorie empfiehlt sich ein starker Rückschnitt entweder im Spätherbst oder gleich nach Frostaufbruch. Der Rückschnitt darf stark sein: nach dem 1. Standjahr auf 20 bis 30 cm Höhe - später 30 bis 70 cm Höhe. Die Kletterranken, an denen sich die Blüten ausbilden, entwickeln sich im Frühjahr wieder sehr schnell zur vollen Höhe aus, obwohl sie oft noch kurz vor dem Austrieb einen völlig vertrockneten Eindruck machen.
Krankheiten und Schädlinge
1.) Schnecken fressen gerne die frischen Triebe von Clematis - und Ohrwürmer die Blütenblätter.
2.) Bei nassem und schwülwarmem Wetter kann Mehltau auftreten. Diesen bekämpfen Sie mit Netzschwefel, den Sie bei unseren Pflanzenschutzmitteln finden.
3.) Bei langen Regenperioden kann Botrytis (auch Krautfäule genannt) auftreten. Diese bekämpfen Sie mit einem kupferhaltigen Mittel.
4.) Clematiswelke wird durch verschiedene Pilze, zumeist an jüngeren Clematispflanzen verursacht. Blätter, Triebe, Blüten und Knospen werden schlaff und welk. Dagegen hilft nur Rückschnitt bis ins gesunde Holz. Das Schnittgut geben Sie in den Restmüll oder verbrennen es. Bitte nicht auf den Kompost geben, sonst vermehren sich die Pilze weiter! Meist treibt die Clematis nach dem Rückschnitt schon sehr schnell wieder neu und vital aus. Schützen Sie diesen Neuaustrieb vor Schneckenfraß.
Düngung
Düngen Sie im Frühjahr (April) mit einem organischen oder mineralischen Volldünger möglichst mit Langzeitwirkung, z.B. Clematis Spezial Langzeitdünger.