Die Pflanzung
Nachfolgend erhalten Sie einige allgemein gültige Hinweise zur Pflanzung. Beachten Sie bitte, dass Sie spezielle Pflanzempfehlungen in den Rubriken erhalten, in denen bestimmte Pflanzengruppen wie Rosen, Hecken, Obstbäume, usw. behandelt werden. Auch der Pflanzenrückschnitt und die Düngung werden in einem eigenen Kapitel behandelt.
Die Bodenbeschaffenheit
Pflanzen Sie grundsätzlich nie in nassen Boden. Die Erde sollte lediglich trocken bis feucht und die Bodenstruktur krümelig sein. Falls Sie einen sehr schweren, lehmigen Boden an der Pflanzstelle haben, sollten Sie die Aushuberde des Pflanzloches nicht unverbessert zum Wiedereinfüllen verwenden.
Das Pflanzloch
Graben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch, damit die Pflanzenwurzeln ausreichend Platz finden und sie sich in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung möglichst in diesem, mit lockerer Erde gefüllten Bereich, ungestört entfalten können. Je schlechter die Erde an der Pflanzstelle ist, umso größer sollte das Pflanzloch sein. Die Sohle und die Seiten des Pflanzloches sollten nicht verdichtet sein, damit bei starken Regengüssen das Wasser nach allen Seiten entweichen kann. Es bildet sich sonst evtl. im Pflanzloch eine Staunässe, die zum Vermodern und Absterben der wichtigen Feinwurzeln führt. Füllen Sie vor der Pflanzung eine 10 cm dicke Schicht lockerer Erde in das Pflanzloch.
Rückschnitt an Wurzel und Holz
Sofern es nicht schon durch uns geschehen ist, sollten Sie die gelieferten Pflanzen zurückschneiden, wie es in einem separaten Kapitel beschrieben wird. Bei den wurzelnackt angelieferten Pflanzen werden überlange Wurzelteile mit der Pflanzenschere eingekürzt. Auch die oberirdischen Teile sollten bei den meisten der "wurzelnackten" Pflanzen vor oder nach der Pflanzung um ca. 1/3 zurückgestutzt werden. (Jedoch nicht bei den Nadelgehölzen !!!) Dies ist auch bei den in Behältnissen gelieferten Pflanzen vorteilhaft. Den Pflanzen erleichtert dies das Anwachsen. So müssen Sie nicht so viel Kraft für die Erhaltung des Holzes und der Blätter aufwenden, sondern können die Energie in die Bildung neuer Wurzeln stecken. Eingekürzte Pflanzen wachsen Ihnen deshalb leichter an und sind anschließend wüchsiger. Sie holen dann den eingekürzten Teil sehr schnell wieder nach. Keine Angst vor der Schere!
Einpflanzen
Halten Sie die wurzelnackte Pflanze in das Pflanzloch hinein, bis die Wurzeln auf dem lockeren Grund leicht aufsitzen. Danach füllen Sie lockere Erde rund um die Pflanzenwurzel auf. Keine Pflanze liebt es, zu tief gepflanzt zu sein – es würde hier vollkommen ausreichen, wenn der Topfballen mit 3 - 4 cm Erde bedeckt ist (Ausnahmen bilden Rosen und Brombeeren – siehe extra Kapitel).
Pflanzen im Topf oder Container werden einfach in das Pflanzloch hineingestellt, nachdem Sie vorher den Kunststoffbehälter abgezogen haben. Sie sollten zuvor das Pflanzloch so weit mit lockerer Erde aufgefüllt haben, dass die Oberkante des Topfes und die Höhe der anschließenden Gartenfläche dasselbe Niveau haben. Drücken Sie die angefüllte Erde leicht (nur leicht !!!) an, sodass keine Hohlräume entstehen. Keinesfalls mit dem vollen Körpergewicht antreten – das führt zu einer zu starken Verdichtung! Wenn Sie die Pflanze anschließend durch reichliches Wässern gut einschwemmen, reicht die Verdichtung des Bodens völlig aus. Um das aufgefüllte Pflanzloch herum legen Sie kreisförmig einen Gießrand an, damit bei späteren Wässerungen das Gießwasser nicht oberirdisch abläuft, sondern konzentriert in das Pflanzloch einsickert. Obstgehölze sollten so gepflanzt werden, dass die Veredelungsstelle nicht mit Erde bedeckt wird, sondern frei steht.
Startdüngung
Wenn Sie ein Übriges tun wollen oder wenn die Bodenqualität an der Pflanzstelle unzureichend ist, vermischen Sie die Anfüllerde zuvor mit besserer, lockerer Erde, mit einem guten Pflanzsubstrat und/oder altem und gut verrottetem Kompost. Besonders schlechte Erde, wie sie auf verdichteten Baustellen nicht selten angetroffen wird, tauschen Sie am besten gänzlich aus. Keinesfalls geben Sie frischen Stallmist oder organischen Dünger in Wurzelnähe! (Das Thema „Düngung“ wird in einem eigenen Kapitel behandelt.) Auf der Pflanzscheibe legen Sie evtl. eine Mulchdecke an, indem Sie beispielsweise Rasenschnitt oder Häcksel in einer ca. 10 cm dicken Schicht auflegen.
Mit einer Ausbringung von Rindensubstrat, Rindenhäcksel, Holzhäcksel usw. sollten Sie mindestens 4 Wochen warten. Es ist nicht auszuschließen, dass von diesen Stoffen noch Gerbsäure austritt, die junge Wurzeln angreifen können. Siehe hierzu gesondertes Kapitel.
Anpfählen
Bäume und auch höhere Sträucher benötigen einen Pfahl oder eine ähnliche Verankerung, damit die feinen, sich neu bildenden Faserwurzeln durch Windbewegungen im oberen Pflanzenbereich nicht gleich wieder abgerissen werden. Der Pfahl steht von der Pflanze aus gesehen in Windrichtung. Am besten verbinden Sie Pflanze und Pfahl mit einer Kokoskordel (keinesfalls mit einer dünnen Schnur!) mit einer sogenannten 8-er-Schlaufe. Den Pfahl bitte tief und stabil in die Erde einschlagen: Pfahl hält Pflanze, nicht umgekehrt!