Gießen im Winter
Eigentlich ist die Sache ganz logisch: alle immergrünen Pflanzen, die im Winter ihr Laub oder ihre Nadeln behalten, müssen auch im Winter die belaubten Zweige mit Wasser versorgen. Da der Boden jedoch gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen. Wenn dann auch noch die Sonne scheint oder ein kräftiger Wind weht, werden immense Mengen Wasser verdunstet. Selbst wenn der Boden dann aufgetaut ist, können die Pflanzen aus dem im Winter oft trockenen Erdreich kein Wasser ziehen, wenn in der kalten Jahreszeit nicht ausreichend gewässert wurde.
Folglich vertrocknen die Pflanzen regelrecht und bekommen braune Blätter, Nadeln und Zweige. Die wenigsten Stauden und Gehölze können sich davon wieder erholen. Wenn man also im Frühjahr geschädigte Pflanzen im Garten auffindet, war meist nicht die Kälte ausschlaggebend, sondern die sogenannte Frosttrocknis, ein Zustand akuten Wassermangels während der Wintermonate.
Unser Gärtnertipp: Wenn es im Winter mal taut und der Boden kurzzeitig nicht ganz gefroren ist, sollten Sie diese Lücke zum Gießen Ihrer immergrünen Gartenpflanzen nutzen. Vergessen Sie bitte auch die Topf- und Kübelpflanzen nicht!
Im Gegenzug ist aber auch darauf zu achten, dass nicht zu viel Wasser zugeführt wird, da gerade immergrüne Gehölze empfindlich auf Staunässe oder dauerhaften Wasserüberschuss im Winter reagieren. Verstärkt wird diese Problematik noch, wenn der Boden mit Mulchmaterialien abgedeckt wurde, da dieses wie eine Versiegelung wirkt und die überschüssige Flüssigkeit nicht verdunsten kann. Das richtige Maß ist also entscheidend, wie die immergrünen Gartenschätze durch den Winter kommen.