Euonymus - Pfaffenhütchen
Der Euonymus zählt zur Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Als Strauch, Bodendecker und bedingt sogar als Kletterpflanze genutzt, zählt der Euonymus zu den besonders vielseitigen Pflanzengattungen. Diese abwechslungsreichen Einsatzmöglichkeiten gepaart mit dem attraktiven Erscheinungsbild machen den Euonymus zu einer Pflanze, die keiner im Garten missen möchte.
Wuchs
Den Euonymus gibt es in unterschiedlichen Wuchsformen - vom Bodendecker bis zum Strauch. In unserem Sortiment sind es die Euonymus fortunei, die sich als ganz hervorragende Bodendecker hervortun. Sie wachsen flächig und breit. In der Höhe erreichen sie zwischen 30 und 50 cm. Ihr Geäst ist dicht und es besteht kein Zweifel, dass sich die Pflanze ganz hervorragend gegen das Unkraut behaupten kann. Doch nicht nur das, denn der Euonymus fortunei will hoch hinaus. Mit seinen Haftwurzeln kann er selbst an größeren Hindernissen ein Stück hinauf klettern und diese dadurch begrünen. Neben den Bodendeckern führen wir auch Kriechspindeln, die auf einem Stämmchen veredelt wurden. Diese wunderschönen Zierstämmchen eignen sich ganz hervorragend als Blickfang für den Vorgarten. Auch hier gibt es unterschiedliche Sorten. Das weißbunte Spindelstrauch Euonymus fortunei 'Emerald Gaiety' und die gelbbunte Sorte 'Emerald Gold'.
Ein ganz anderes Wuchsverhalten legen Euonymus europaeus und Euonymus alatus an den Tag. Die Sträucher wachsen locker und schön verzweigt. Sie können eine Wuchshöhe von bis zu 3 Meter erreichen und werden dabei etwa 2 Meter breit. Der jährliche Zuwachs liegt zwischen 15 und 30 cm. Beim Euonymus alatus 'Compactus' verhält es sich anders. Hierbei handelt es sich um eine Sorte, die dafür bekannt ist, dass sie klein und kompakt bleibt. So wird der Kleinstrauch nur etwa 1,50 Meter hoch und auch ebenso breit. Der Spindelstrauch wächst mit seinem kugeligen Wuchs vergleichsweise langsam und erreicht einen jährlichen Zuwachs von nur 10 bis 20 cm. Beim Habitus der Sträucher gibt es etwas, das schnell ins Auge fällt. Die markanten Korkleisten an den Zweigen der Pflanze. Besonders beim Euonymus alatus und dem Euonymus alatus 'Compactus' sind diese vierkantigen Zweige stark ausgeprägt. Sie sind ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal der Sträucher. Kein Wunder, dass diese dann und wann auch als Korkflügelstrauch bezeichnet werden.
Blatt
Wir unterteilen den Euonymus in zwei Kategorien. Die laubabwerfenden und die immergünen Gehölze. Die immergünen Sorten gehören der Art fortunei an. Diese zeichnet sich durch schönes, zierliches Laub aus. Die Oberfläche der ganzrandigen Blätter ist glänzend und ledrig. Hierbei handelt es sich um eine Schutzmaßnahme gegen die Verdunstung. Dank seinen immergrünen Blättern sieht das Gehölz ganzjährig äußerst attraktiv aus. In ihm, dem Blattwerk, besteht der ganze Stolz der Pflanze. Kein Wunder, wenn man an die schönen teils mehrfarbigen Blätter denkt. So gibt es diese nicht nur in strahlendem Grün, sondern auch in Goldgelb und Grün mit weißem Blattrand. Das sogenannte panaschierte Blatt, wie sich diese spezielle Färbung nennt. Doch auch die sommergrünen Sträucher haben ganz schön etwas zu bieten. Im Sommer strahlen die Pflanzen nur so vor Energie und Lebensfreude. Noch schöner ist ihr Anblick jedoch im Herbst, wenn sich das Laub rot-orange bis karminrot verfärbt. In der Blattform werden Gemeinsamkeiten zwischen den immergrünen und den laubabwerfenden Arten deutlich. Das Blatt ist länglich-oval geformt und an seinem Ende läuft es spitz zu.
Blüte
Bei vielen Gartenpflanzen ist es die Blüte, die sie zu etwas ganz Besonderem macht. Mit leuchtenden Farben, schöner Form oder aber besonders langer Blütezeit. Die Gattung des Euonymus hat andere Vorzüge. Seine Blüte ist recht klein und gelblich-weiß gefärbt. Sie ist unscheinbar und für die Optik der Pflanze nicht weiter von Bedeutung. Anders verhält es sich in Hinblick auf Bienen und andere Insekten. Diese begrüßen das reiche Nahrungsangebot, das ihnen die Pflanze bietet. Die Blütezeit des Euonymus liegt zwischen Mai und Juni.
Frucht
Ein weiterer Trumpf der laubabwerfenden Arten ist, dass deren Hauptaugenmerk nicht ausschließlich auf dem Blatt liegt. Der Spindelstrauch kann zusätzlich mit seinen bemerkenswert schönen Früchten begeistern. Konkret gesagt, ist hierbei die Rede von den Arten Euonymus alatus und Euonymus europaeus. Letzterer ist nicht nur im Garten, sondern auch im Forst eine äußerst beliebte Pflanze. Mit deutschem Namen ist er vielen als gewöhnliches Pfaffenhütchen oder Spindelstrauch bekannt. Die Art Euonymus alatus (Flügel-Spindelstrauch) und dessen Sorte 'Compactus' (Korkspindelstrauch oder Korkflügelstrauch) sind hingegen überwiegend dem Garten vorbehalten. Die Früchte sind ein absolutes Highlight. Sie lassen den Betrachter kurz innehalten und diese markante Schönheit bewundern. Das Pfaffenhütchen, wie der Euonymus europaeus umgangssprachlich genannt wird, hat dieser seinen Namen zu verdanken. So erinnert die Frucht des Euonymus an die Kopfbedeckung eines katholischen Geistlichen. Das sogenannte Birett. In den Farben Orange und Pink ist es kaum zu übersehen. Hierbei befinden sich die Samen in der orangen Kapsel. Die pinken Flügel sind die sogenannten Samenmäntel. Auch die Früchte treten im Herbst auf und bilden dadurch eine wunderschöne Ergänzung zur roten Blattfärbung. Bei den immergrünen Arten des Spindelstrauchs (Euonymus fortunei) ist die Frucht weitaus zurückhaltender. Zwar leuchtet auch sie in einem intensiven orange, doch ist sie weit weniger markant. Trotz des schönen Aussehens, ist es wichtig zu wissen, dass die Fürchte des Spindelstrauchs und der Kriechspindel giftig sind. Wir empfehlen unseren Kunden stets diese Information bei der Gartenplanung zu berücksichtigen.
Standort
Kaum eine Pflanze ist so standorttolerant wie der Euonymus. Er kann nahezu auf jeden beliebigen Boden gepflanzt werden. Seine Vorliebe gilt jedoch einem leicht kalkhaltigen Lehmboden, der durchlässig und ausreichend mit Nährstoffen versetzt ist. Auch bezüglich der Lichteinflüsse ist der Strauch weitgehend unkompliziert. Er kommt sowohl mit einem sonnigen, wie auch einem halbschattigen Standort bestens zurecht. Unser Tipp: Auch ein Standort in voller Sonne ist möglich. Allerdings ist es bei diesem Standort sehr wichtig, die Pflanze ab und zu zu gießen. Auf zu trockenem Gartenboden kann sich der Strauch nicht optimal entwickeln. Einfach gesagt, Sie brauchen sich wegen spezieller Standortansprüche wirklich keine Sorgen zu machen. Der Euonymus wird sich bei Ihnen im Garten nahezu überall wohlfühlen.
Verwendung
In der Natur findet sich der schöne Strauch meist an Waldrändern und in Böschungen. In ähnlicher Form kann er auch am Rande des Gartens genutzt werden, beispielsweise bei der Pflanzung einer Wildsträucherhecke. Hierbei können Sie den Euonymus bedenkenlos mit anderen heimischen Sträuchern kombinieren. Natürlich kann der Strauch auch in der Einzelstellung gepflanzt werden. Insbesondere der kleinbleibende Euonymus alatus 'Compactus' ist hierbei sehr beliebt. Die flachwachsenden Kriechspindeln, Euonymus fortunei, werden in erster Linie als Bodendecker genutzt. Mit ihren kräftig grünen Blättern bilden sie einen tollen Kontrast zu vielen Blütensträuchern und Stauden. So macht die adrette Pflanze auch im Vorgarten ganz schön etwas her.
Der Spindelstrauch ist in erster Linie ein Wildgehölz. Von einer Pflanzung im Topf oder Kübel möchten wir daher weitgehend abraten. Bei der gelbbunten und der weißbunten Kriechspindel ist dies allerdings möglich. Sie können auch im Topf als Unterpflanzung genutzt werden.
Pflege
Der Euonymus ist gänzlich pflegeleicht. Ein Schnitt sollte an den Pfaffenhütchen und dem Flügelstrauch nur dann vorgenommen werden, wenn sie einen stark verdichteten Wuchs aufweisen, Äste nach innen wachsen, oder kranke Pflanzenteile entdeckt werden. Die bodendeckenden Arten sollten hingegen einen regelmäßigen Schnitt erhalten, da dieser einen stark verzweigten und teppichartigen Wuchs fördert. Bei einem nährstoffreichen Boden ist eine Düngung kaum nötig. Merken Sie jedoch, dass die Pflanze kaum wächst oder kränkelt, können Sie ihr mit einem Baum-, Strauch- und Heckendünger etwas Gutes tun. Über den Winter benötigt der Euonymus keinen zusätzlichen Schutz.