Blauregen
Blauregen kennt man unter vielen verschiedenen Namen: Wisteria, Wisterie, Glyzinie oder Glyzine. Der deutsche Name “Blauregen“ trifft ehrlich gesagt nicht ganz zu, denn es gibt diese Kletterpflanze in verschiedenen Farbvarianten. So gibt es die hängenden Blütentrauben in violett, blau, rosa und in creme-weißen Farbnuancen. Ein sehr schnelles und kräftiges Wachstum haben jedoch alle Sorten gemeinsam. Dessen sollte man sich bei der Anschaffung auf jeden Fall bewusst sein. Was einem aber auch bewusst sein sollte, ist, dass das schöne fließende Blütenmeer einem den Atem raubt!
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Verschiedene Blauregen-Gattungen
Der richtige Standort
Die wärmeliebende Wisterie steht in unseren Gefilden im besten Fall an einer warmen, nach Süden ausgerichteten Hauswand, die im zeitigen Frühjahr vor Spätfrösten schützt, denn die jungen Triebe und Blüten können um die Zeit der Eisheiligen Frostschäden davontragen, was einen kurzzeitigen Frostschutz erforderlich machen kann. Wenn es im Tagesverlauf des Sommers halbschattige Phasen gibt, ist dies für die Haltbarkeit der Blüten von Vorteil.
Der Boden sollte humos, nährstoffreich, aber nicht luftabschlüssig sein. Überschüssiges Gießwasser sollte zu jeder Zeit ablaufen können, was man durch eine Drainageschicht aus Kies oder Sand im Pflanzloch erreicht. Mit etwas Winterschutz und einer nicht zu kalten Lage kann man die Pflanze sogar in einem ausreichend großen Pflanzgefäß kultivieren, was mindestens 150 Liter fassen sollte.
Da der Wuchs der lianenartigen Ruten sehr kräftig ist, will gut überlegt sein an was man die Pflanze emporklimmen lässt. So sind zum Beispiel Drähte ungeeignet, da diese stark einwachsen und Verletzungen verursachen. Auch ein Regenrohr ist nicht geeignet, denn über Jahre hinweg drehen die kräftigen Ranken das Rohr einfach ab. Hat man aber zum Beispiel eine passende Pergola oder Rankhilfe, an der sich die dicken Triebe entlangschlingen können, erreicht eine Glycine durchaus gigantische Ausmaße. Hier ist eine Höhe von 12 Metern und eine Breite von 10 Metern nicht ungewöhnlich. Das bedeutet allerdings nicht, dass man der Pflanze freien Lauf lassen muss, denn durch den richtigen Schnitt kann man das Wachstum lenken und begrenzen. So kann man mit etwas Geschick auch ein Stämmchen heranziehen und dieses auch erhalten. Wenn man mit einer jungen Pflanze beginnt, lässt sich der spätere Stamm sogar flechten oder korkenzieherartig um ein stabiles Stahlrohr wickeln, was dann ein einzigartiges Bild abgibt.
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Der richtige Schnitt
Ohne zu wissen wie man die allseits beliebte Kletterpflanze schneidet und pflegt, wird man nur mäßige Erfolge erzielen, denn falsch gedüngt oder zur falschen Zeit geschnitten hat man allenfalls eine magere oder gar keine Blüte. Es ist von äußerster Wichtigkeit, die Glycine nach der Blüte zu schneiden. Hierfür werden im Frühsommer die einjährigen Ruten auf eine Länge von circa 40-50 cm eingekürzt. So bleibt dann ein Hauptgerüst an Leittrieben, mit gekürzten Seitentrieben stehen. An diesen Seitentrieben wachsen die jungen Ästchen, bis in den Herbst hinein natürlich weiter und mit etwas Glück blühen diese im Spätsommer ein zweites Mal nach.
Nun folgt im zeitigen Frühling ab Ende März der zweite, genau so wichtige Rückschnitt. Nun werden die Seitentriebe auf 2-3 Knospen gekürzt um die kurz darauf folgende Blüte zu begünstigen und um zu verhindern, dass die gesamte Energie in ein unkontrolliertes Wachstum von Ästen und Blättern investiert wird.
Pflege
Zur Pflege eines Blauregens gehört neben einem beherzten Schnitt auch eine regelmäßige Düngung mit einem Blühdünger. Dieser enthält einen erhöhten Anteil an Phosphor und Kalium was für die Bildung der Blüten und zur Kräftigung der gesamten Pflanze beiträgt. Einen erhöhten Stickstoffanteil im Dünger sollte man meiden, da dieser ein übermäßiges Wachstum von Ästen und Blättern begünstigt, was bei der allemal starkwüchsigen Kletterpflanze nicht nötig ist. Während der Blüte sollte man generell kräftig gießen, da sich schon kurze Trockenphasen negativ auf die Haltbarkeit der Blütentrauben auswirken und diese anderenfalls schnell in sich zusammenfallen.